IAS Innovation Summit: Diversität & warum man mit gutem Beispiel vorangehen sollte
Initiativen für mehr Diversität haben sich in den letzten Jahren weltweit in verschiedenen Formen manifestiert – ob Aktivismus, Gesetzgebung, Gleichstellungsbewegungen oder das gesteigerte Bewusstsein für Lohnunterschiede in der Karriere. Aber haben wir uns in der digitalen Werbung wirklich um Inklusion und Vielfalt bemüht? Und wo liegt die entscheidende Verantwortung, diese weiter zu fördern?
Auf dem IAS Innovation Summit kamen Führungspersönlichkeiten aus der gesamten digitalen Werbebranche zusammen, um genau diese Frage zu erörtern und zu verstehen, ob die Werbebranche mehr für die Förderung von Diversität tun kann. Die eingeladenen Redner haben sich alle in ihren jeweiligen Organisationen für Diversität eingesetzt. Da jeder von ihnen eine andere Rolle innehat, zeigen die gestellten Fragen verschiedene Perspektiven auf das Thema auf.
2020 hat Diversität und Inklusion ins Rampenlicht gerückt
Das Panel wurde von Katie Grosvenor, Head of Buy Side Sales for Northern Europe bei Integral Ad Science, geleitet. Sie empfing Gäste von Essence, MiQ und Bloom, um über Aktivitäten in der gesamten Branche zu diskutieren. Dabei gingen sie der Frage nach, wer die Verantwortung für Initiativen für Diversität und Inklusion tragen sollte.
Katie Grosvenor wies zu Beginn des Panels daraufhin, dass „die Rolle der Werbung darin besteht, die Gesellschaft widerzuspiegeln‟. Vielfalt in der Werbung, sowohl im Endprodukt als auch im kreativen Prozess, führe zu besseren Gesprächen nicht nur in unserer Branche, sondern auch in der Gesellschaft. „Im Jahr 2020 haben wir gesehen, wie Marken ihre Creatives verändert haben‟, fuhr Grosvenor fort, „dies ist ohne Frage wichtig, doch wenn Werbeschaffende ihre Methodik und ihre Prozesse nicht ebenfalls ändern, scheitern sie bei ihrem ersten Post.‟ Dies führte zum ersten Hauptdiskussionspunkt des Panels: Wurde Inklusion in Prozessen und Gesprächen innerhalb der gesamten Branche ausreichend berücksichtigt?
Deborah King, VP Paid Social EMEA bei Essence, ist der Meinung, dass es hier keine einzige richtige Antwort gibt: Es sei unbedingt entscheidend, dass Marken agil blieben und dass man sich vor Augen halte, dass Diversität und Inklusion Teile einer ständigen Debatte seien. Ihr eindringlicher Appell: Veränderungen seien auch in Zukunft zu erwarten. Dabei verglich sie damit einhergehende Debatten mit einer Maschine mit unterschiedlichen beweglichen Teilen, die einer ständigen Feinabstimmung und Wartung erforderlich machten.
Jackie Randhawa, Brand Marketing Strategist und Mitglied von Bloom, stellt fest, dass reaktive Veränderungen zwar ein Schritt in die richtige Richtung seien, um die Herausforderungen in den Bereichen Diversität und Inklusion zu bewältigen. Organisationen müssten jedoch nicht nur nach außen, sondern auch nach innen schauen und den Mut aufbringen, die zwei Themen auch in ihrem Denken und in ihrem Engagement zu berücksichtigen – immer unterstützt durch ihre kommerziellen Ziele. Konkret hieße dies eine Abkehr von archaischen KPIs, die auf weißen, wohlhabenden Zielgruppen basierten, hin zu zu einem diverseren Kundenstamm.
Kayode Ijaola, Group Trader Manager bei MiQ, thematisierte die umfangreiche Supply Chain in der digitalen Werbung. Dabei stellte er fest, dass eine Botschaft, die mit dem Ziel der Inklusion erstellt wurde, oft verloren ginge, sobald sie ihren Weg durch die Supply Chain genommen habe. Er wies darauf hin, dass „der Mangel an Gesprächen über Inklusion negative Auswirkungen auf die Auslieferung von verantwortungsvollen Ads haben kann.‟ Die gute Nachricht sei jedoch, dass sich „die Kommunikation weltweit verbessert‟ habe als Ergebnis der bedeutsamen Ereignisse in 2020.
Es ist ein Marathon, kein Sprint
In Anbetracht der vielen Stakeholder, Genehmigungsprozesse und Supply Chains ist es ein trügerisches Konzept, die Themen Diversität und Inklusion nur bei einer Person oder einem Team anzusiedeln. Das ist die wichtigste Erkenntnis aus dieser Session des IAS Innovation Summits: Es ist die Aufgabe der individuellen Selbstreflexion und das Erzwingen von Veränderungen, die die Diversität in der Werbebranche verbessern wird. „Es ist ein Marathon, kein Rennen‟, schloss King.
Das vollständige Gespräch über das Vorantreiben von Veränderungen in der Werbebranche können Sie sich hier anschauen: